Wie nähert man sich - wenigstens literarisch - einem Onkel, der keiner mehr werden konnte? Weil sein kurzes Leben 1944 in der Normandie abrupt endete? Vielleicht über sein kleines künstlerisches Werk, das wie durch ein Wunder erhalten blieb?
Sso wenig Spuren er sonst hinterlassen hat: 45 Zeichnungen haben Krieg und Flucht und alles übrige überdauert. Und er hat Neffen, Nichten, Großneffen, Großnichten ... Mein Buchprojekt ›Fadenriss‹ will diesen kleinen Schatz an Zeichnungen aus den 30er und 40er Jahren heben. Nicht, um damit eine
besondere künstlerische Bedeutung zu behaupten. Sondern, um an jemanden zu erinnern, der beispielhaft für Millionen steht, deren Lebensfaden allzu früh riss, deren Begabungen, Pläne und Ideen einfach ausgelöscht wurden. Das Layout ist in Arbeit. Der Begleittext macht Fortschritte ...